Die Abkürzung „DWT“ ist nicht jedem geläufig, taucht aber in Cross-Dressing-Szenen oder Fetisch-Communities immer mal wieder auf. Häufig steht es für „Dressed With Taste“ oder wird scherzhaft als „Dressed White Trash“ ausgelegt. In der Praxis bezieht sich DWT jedoch meist auf Männer, die Frauenkleidung tragen – eine Spielart des Cross-Dressings, die sexuell motiviert sein kann oder einfach ein Hobby bzw. Lifestyle darstellt.
Cross-Dressing heißt, dass man Kleidung des anderen Geschlechts anzieht, was keinesfalls immer mit einer Transgender-Identität einhergehen muss. Viele sogenannte DWT-Männer haben Freude daran, weibliche Outfits, Dessous oder High Heels zu tragen, ohne sich als Frau zu fühlen oder dauerhaft als Frau zu leben. Es geht um den Kick, sich feminin zu präsentieren und vielleicht auch die Reaktionen anderer darauf zu genießen. Manche DWT-Praktizierende suchen den erotischen Aspekt: Sie erregen sich daran, diese Rollenumkehr zu vollziehen.
Oft genießt man es, die Kleidung, Accessoires und das Make-up sehr sorgfältig auszuwählen, um sich besonders feminin zu fühlen. Dabei kann man sich in einer Partnerschaft ganz offen ausleben oder auch nur im privaten Rahmen. Andere gehen damit sogar in Clubs oder auf Partys – gerade in größeren Städten existieren Transvestiten- oder Cross-Dressing-Events, in denen man sich unverkrampft treffen kann.
Für manche ist DWT ein Fetisch, bei dem die Kleidung allein reicht, um ein Kribbeln zu erzeugen. Das Tragen von Strumpfhosen, Kleidern oder BHs kann lustvolle Gefühle wecken, gerade wenn man typischerweise als Mann sozialisiert wurde. Der Reiz entsteht wohl unter anderem durch das Tabu: „Männer tragen keine Frauenkleider“ – wenn man es dennoch tut, verspürt man ein Gefühl der Befreiung und des Regelbruchs. Gleichzeitig entdecken manche DWT-Fans, dass weibliche Kleidung sie sehr ästhetisch aussehen lässt und sie in der Rolle als „SIE“ ungeahnte Seiten an sich kennenlernen.
Ein weitverbreitetes Missverständnis: Cross-Dressing ist nicht zwangsläufig etwas für Homosexuelle. Viele heterosexuelle Männer stehen auf DWT, wobei ihre Partnerinnen oft eingeweiht sind und sie unterstützen. Ein offenes, tolerantes Umfeld ist hier Gold wert. Leider kann es immer noch Vorurteile geben, weil Menschen, die aus den Geschlechternormen ausbrechen, gelegentlich belächelt oder abgelehnt werden. Doch in Fetisch- und BDSM-Kreisen ist das Verständnis in der Regel größer.
Wenn du auf ein Profil mit „DWT“ stößt, kann das bedeuten, dass jemand explizit nach Leuten sucht, die dieses Hobby oder diesen Fetisch teilen. Vielleicht freut er sich über Komplimente zur Kleiderwahl oder wünscht sich eine Partnerin, die ihn in Damenwäsche verwöhnt oder gemeinsam shoppen geht. Manche DWT-Fans suchen auch einen Fotografen oder eine Fotografin, um ihr feminines Ich in Szene zu setzen.
Ein Punkt, der in diesem Zusammenhang immer wieder auftaucht, ist die Frage, wie weit das Cross-Dressing geht. Manche bevorzugen nur Slip und Strümpfe unter der normalen Männerkleidung (z. B. im Büro) und genießen den Thrill, den sonst niemand sieht. Andere verwandeln sich komplett mit Perücke, Make-up und weiblichen Gesten. Einigen geht’s rein um den sexuellen Kick in den eigenen vier Wänden, während andere sich in der Öffentlichkeit als Frau präsentieren möchten. Es gibt also sehr unterschiedliche Ausprägungen, was das Ganze auch so spannend macht.
Wenn du selbst neugierig auf DWT bist, kannst du dich in entsprechenden Foren oder Gruppen umsehen. Dort berichten Männer, wie sie ihre ersten Schritte gemacht haben, welche Kleidungsstücke sie empfehlen und wie sie mit Reaktionen aus dem Umfeld umgehen. Auch Partnerinnen von DWT-Männern tauschen sich aus, um Tipps zu geben oder Unsicherheiten abzubauen. Letztlich hilft ehrliche Kommunikation am meisten: dem Partner oder der Partnerin erklären, warum man dieses Bedürfnis hat und wie man es ausleben möchte.
Solltest du auf der Suche nach Gleichgesinnten sein oder neugierig auf neue Kontakte, lohnt sich ein Besuch bei Fremdgehen69. Dort sind viele User unterwegs, die verschiedene Vorlieben haben – darunter auch DWT oder andere Formen von Cross-Dressing. Bei gegenseitiger Sympathie kann man dann virtuell flirten, sich austauschen, Fotos vergleichen oder vielleicht sogar ein persönliches Treffen planen. Ganz wichtig wie immer: Respekt und Offenheit für die Einzigartigkeit des anderen. Denn DWT ist vor allem eines: eine aufregende, kreative Art, mit den Grenzen von Maskulinität und Feminität zu spielen.