Die Abkürzung „FS“ taucht in Erotikforen, Chats und Kontaktanzeigen immer mal wieder auf, ist aber keineswegs einheitlich definiert. Gängig sind zwei Deutungen: „Französisch Sex“ als Synonym für Oralsex (oder teilweise Sex mit französischen Techniken) und „Facesitting“, eine Praktik, bei der eine Person auf dem Gesicht der anderen Platz nimmt, meist um Oralverkehr oder Dominanz auszuleben. Weil diese Kürzel nicht standardisiert sind, lohnt sich stets ein zweiter Blick auf den Kontext, in dem „FS“ vorkommt.
Beginnen wir mit „Französisch Sex“. Gelegentlich liest man in manchen Rotlicht-Anzeigen oder Swinger-Communities die Kürzel „FS“ und „NK“ (Naturkuss) oder „FO“ (Französisch ohne). In solchen Fällen soll „FS“ deutlich machen, dass Oralsex (Blowjob oder Fellatio) möglich ist – allerdings oft ohne nähere Angabe, ob es mit oder ohne Kondom stattfindet. Wer in einer Kontaktanzeige also „FS“ schreibt, meint häufig: „Ich biete Oralsex an“ oder „Ich mag Oralsex“. Das kann ein wichtiger Hinweis für potenzielle Interessenten sein, da nicht alle Sexworkerinnen oder Privatpersonen Oralsex praktizieren oder mögen.
Eine andere Variante ist „Facesitting“. Hier sitzt eine Person (häufig die Frau) auf dem Gesicht des Partners, um sich oral verwöhnen zu lassen. Manchmal wird das in einer Dominanz/Devotion-Konstellation praktiziert, bei der die Person unten eingeschränkt atmen kann und sich ganz der dominanten Person „ausgeliefert“ fühlt. Facesitting kann aber auch spielerisch oder aus reiner Lust geschehen, ohne dominantes Element. Dabei ist wichtig, dass beide sicherstellen, der untenliegende Partner bekommt genug Luft und fühlt sich wohl. Oft klärt man vorher, ob es ein Safeword gibt oder ein klares Signal, wann man aufstehen oder das Gewicht verlagern soll.
Wieso nennen manche Leute „Facesitting“ einfach „FS“? Manchmal sind Kürzel in BDSM- oder Fetischkreisen gebräuchlich, weil man in Chatrooms Platz sparen will und gerne Abkürzungen nutzt. Wer also in einem Fetischforum schreibt: „Ich suche FS“, meint meist, dass er oder sie Facesitting als Praktik bevorzugt oder genießt. Andere Abkürzungen wie „GS“ (Golden Shower) oder „CBT“ (Cock and Ball Torture) funktionieren ähnlich.
Damit zeigt sich schon, dass zwischen den beiden Deutungen von FS – „Französisch Sex“ und „Facesitting“ – ein großer Unterschied liegt. Das eine konzentriert sich eher auf Oralsex, das andere auf eine spezielle Körperposition, die durchaus einen dominanten Unterton haben kann. Falls du in einer Anzeige oder einem Profil nur „FS“ siehst, solltest du unbedingt nachfragen. Es wäre ungünstig, wenn du einen Oralgenuss erwartest und stattdessen in ein dominantes Facesitting-Szenario gerätst, das dir womöglich nicht zusagt – oder umgekehrt.
In der Rotlichtszene verwendet man „Französisch“ relativ oft, um Blowjobs zu bezeichnen. Man kann da auch Nuancen unterscheiden: „Französisch mit Aufnahme“ bedeutet meist Oralverkehr bis zum Samenerguss in den Mund. „Französisch komplett“ kann das ebenfalls andeuten oder zusätzlich besagen, dass ein Deep Throat geboten wird. Entsprechend kann FS in dem Kontext lediglich ein Kürzel sein, ohne tiefgreifende BDSM-Konnotation.
Wer Facesitting ausprobieren möchte, sollte auf Sicherheit und Komfort achten. Die Person unten sollte jederzeit signalisieren können, wenn der Druck zu stark wird oder das Atmen zu schwierig. Viele legen sich ein Safeword zurecht oder vereinbaren eine Geste, z. B. dreimal auf den Oberschenkel klopfen. Der oben sitzende Partner muss sensibel bleiben und nicht das gesamte Körpergewicht auf das Gesicht legen, sondern eher auf den Knien abstützen. Dann kann man sich an der oralen Stimulation erfreuen, ohne Unbehagen zu erzeugen.
Interessant ist, dass einige Paare Facesitting als gleichberechtigte, lustvolle Position nutzen. Die Frau erhält Oralsex und kann sich dabei bewegen, um gezielt ihren Kitzler an der Zunge zu reiben. Andere stellen daraus ein Dominanzritual her, vielleicht in Latex gekleidet oder mit verbundenen Augen des Partners. BDSM-Fans können dabei zusätzlich fesseln, so dass die Person unten nicht ausweichen kann. Das alles ist natürlich Geschmacksache, doch die Spannbreite zeigt, wie vielfältig das Thema sein kann.
Wenn du unsicher bist, welche Variante von FS dich oder dein Gegenüber anspricht, sprich es offen an. Gerade in Online-Communities wie Fremdgehen69 findest du genug Raum, um zu fragen: „Hey, ich sehe FS in deinem Profil – meinst du Oralsex oder Facesitting?“ Die meisten sind froh, wenn Klarheit herrscht. Sexualität lebt von Kommunikation und Einvernehmlichkeit; nichts ist peinlich, solange man respektvoll nachfragt.
Safer Sex spielt bei beiden Bedeutungen eine Rolle: Wer Oralsex praktiziert, sollte sich der STI-Risiken bewusst sein, besonders wenn kein Kondom zum Einsatz kommt. Beim Facesitting geht das Infektionsrisiko eher von Haut-zu-Haut-Kontakt aus, vor allem wenn Schleimhäute involviert sind. Man kann sich mit Lecktüchern behelfen oder sicherstellen, dass keine offenen Wunden vorhanden sind.
Fazit: „FS“ kann einmal mehr zeigen, wie ein Kürzel im Erotikbereich verschiedene Welten öffnen kann. Manchmal bezieht es sich schlicht auf Oralsex („Französisch Sex“), ein anderes Mal auf dominantes Facesitting. Beide haben ihre Reize, beide erfordern Kommunikation und Einverständnis, damit es für alle Seiten erfüllend bleibt. Wer in Kontaktanzeigen oder Chats über „FS“ stolpert, sollte also ruhig genauer nachhaken, um Missverständnisse zu vermeiden. Letztlich kann es eine wundervolle Ergänzung im Liebesspiel sein, sofern man offen und verantwortungsbewusst damit umgeht.