„Fuck for Forest“ klingt provokant – und genau das ist es auch. Dabei handelt es sich um eine Organisation bzw. ein Projekt, das die Erlöse aus pornografischen Aufnahmen und Performances dazu nutzt, den Regenwald oder ähnliche ökologische Zwecke zu unterstützen. Kurz gesagt: Leute haben Sex, filmen es oder zeigen es öffentlich, verkaufen bzw. verbreiten diesen Inhalt und spenden das Geld für Umweltprojekte. Das Ganze begann als ein künstlerisch-politisches Statement: Sexualität und Umweltaktivismus zu verbinden.
Die Ursprünge von „Fuck for Forest“ liegen in einer norwegischen Initiative, die ab den 2000er Jahren für Aufsehen sorgte. Gründer war Tommie Hol Ellingsen, der gemeinsam mit anderen Aktivisten auftrat. Sie produzierten Amateurpornos, Fotos und veranstalteten Live-Sex-Shows, um Spenden zu generieren, die in den Schutz des Amazonas-Regenwalds oder anderer Ökosysteme flossen. Daraus wurde eine Art subkulturelle Bewegung, die auf der Idee basierte, Lust und Natürlichkeit auszuleben und gleichzeitig etwas Gutes für die Natur zu tun.
Das Projekt geriet schnell in die Schlagzeilen, weil es viele Menschen schockierte: Sex und Naturschutz in einem Atemzug? Andere fanden es genial, weil es Aufmerksamkeit auf ökologische Probleme lenkte. So manch einer meinte, das Ganze sei eine clevere Marketingaktion, die den Voyeurismus der Leute nutzt, um Spenden zu sammeln. Gleichzeitig gab es kontroverse Diskussionen: Werden hier moralische Grenzen überschritten, oder ist das eine harmlose Art, Protest zu leisten?
Tatsächlich stieß „Fuck for Forest“ mehrfach an Grenzen. Beispielsweise wurden einige Mitglieder bei öffentlichen Sex-Performances verhaftet oder von Veranstaltungen verbannt. Trotzdem wuchs die Fangemeinde, insbesondere online, wo man die produzierten Inhalte gegen eine Spende auf der Website anschauen konnte. Das Geld sollte in der Theorie in Öko-Projekte fließen – laut Eigenangaben hat das Team etliche Tausend Euro gesammelt und an NGOs weitergereicht.
Kritiker monieren, dass wenig Transparenz darüber herrscht, wie viel Geld wirklich in Umweltprojekte fließt und wie viel für die eigene Lebensführung der „Aktivisten“ draufgeht. Einige behaupten, es sei nur eine Ausrede, um Pornos zu drehen und dabei den Anschein einer gemeinnützigen Sache zu erwecken. Auf der anderen Seite sahen Unterstützer in der Idee einen frischen Ansatz: Statt dröger Infostände in Fußgängerzonen greift man auf provokante, lustvolle Methoden zurück, um Leuten die Zerstörung des Regenwaldes vor Augen zu führen.
Unabhängig davon steht fest, dass „Fuck for Forest“ einen Nerv traf. Es kamen Dokumentarfilme darüber heraus, es gab diverse Medienberichte, und so wurde das Thema Ökologie mit Sex verknüpft. Für manche mag es ein sinnloser Skandal sein, für andere ein mutiges Konzept, das Tabus bricht, um Aufmerksamkeit zu erzeugen. Sexualität als Kraft, die gesellschaftliche Veränderungen anstoßen kann – dieses Motiv gibt es immer wieder, man denke an diverse Kunstprojekte.
Was bedeutet das Ganze nun für Einzelpersonen, die davon hören? Man kann sich überlegen, ob man so etwas unterstützen möchte, indem man etwa Content kauft oder spendet, wenn solche Aktionen noch aktiv sind. Oder man nimmt die Idee auf und überlegt, wie man seine eigene Sexualität politisch oder ökologisch nutzen könnte. Hier scheiden sich die Geister: Nicht jeder möchte Sex in den Dienst einer Ideologie stellen, andere finden das aufregend.
Zumindest hat „Fuck for Forest“ die Diskussion angeregt, ob Pornografie immer nur kommerziell und rein profitgesteuert sein muss oder ob man sie auch für gemeinnützige Zwecke einsetzen kann. In kleinerem Rahmen existieren heute diverse Amateur-Portale, wo Leute ihre erotischen Clips verkaufen und einen Teil der Einnahmen spenden. Es ist eine Nische geblieben, doch die Idee ist sozusagen in der Welt.
Wenn dich solche Konzepte interessieren, findest du in Foren oder Communities wie Fremdgehen69 vielleicht Gleichgesinnte, die sexuelle Freizügigkeit mit Aktivismus verbinden wollen. Man kann sich dort mit offenen Menschen austauschen, ob es eigene Projekte oder Performances gibt, bei denen man Lust und ein gutes Gewissen miteinander kombiniert. Allerdings bleibt das Feld umstritten, weil eben nicht jeder Sexualität und Politik vermischen möchte.
Letztlich kannst du „Fuck for Forest“ als ein Beispiel dafür sehen, wie weit menschliche Kreativität gehen kann, um auf wichtige Themen aufmerksam zu machen. Es zeigt, dass Sex in der Öffentlichkeit Aufmerksamkeit garantiert. Doch ob der damit verbundene Protest wirklich langfristig hilft, die Regenwälder zu retten, darf man hinterfragen. Man könnte argumentieren, dass der Effekt eher PR-basiert ist: Man generiert Schlagzeilen, ja, aber ob damit eine tiefgreifende Umweltbewegung entsteht, bleibt fraglich. Trotzdem haben die Initiatoren eines erreicht: Wir sprechen heute noch darüber.
Fazit: „Fuck for Forest“ ist eine Mischung aus politischer Protestform, Kunstprojekt und Pornografie, bei dem sexuelle Handlungen öffentlich oder online gezeigt werden, um Gelder für den Umweltschutz – insbesondere den Regenwald – zu sammeln. Es hat weltweit für Furore gesorgt, da es die Tabus von Sex und Naturschutz vereint. Wer sich dafür interessiert, findet im Netz nach wie vor Informationen und teils aktive Gruppen. Wie glaubwürdig oder effektiv das Ganze ist, muss jeder selbst beurteilen. In jedem Fall hat es ein Zeichen gesetzt, dass man Lust auch mal zweckentfremden kann, um auf Missstände hinzuweisen – ob das nun gelungen oder vergeblich war, ist eine andere Frage.