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Was bedeutet „GF6“ im erotischen Kontext?

Die Abkürzung „GF6“ liest man gelegentlich in Kontaktanzeigen oder auf Escort- und BDSM-Seiten. Im Kern geht es dabei um „Girlfriend Sex“, angelehnt an „GF“ für „Girlfriend“. Manchmal taucht auch „GFE“ auf, was für „Girlfriend Experience“ steht. Gemeint ist eine Dienstleistung (oft von einer Sexworkerin angeboten), bei der sie dem Kunden das Gefühl vermittelt, er sei mit einer echten Freundin zusammen – also zärtliche, einfühlsame Zuneigung, nicht nur rein mechanischer Sex.

Manche verstehen unter GF6 oder GFE mehr als eine schnelle Nummer: Es geht um Kuscheln, intensive Küsse, vertraute Gespräche, eventuell auch gemeinsames Essen, bevor es zum Sex kommt. Man simuliert gewissermaßen die emotionale Nähe, die man in einer richtigen Beziehung spüren würde. Dadurch fühlen sich manche Kunden wohler, weil sie nicht das Gefühl haben, eine anonyme Dienstleistung zu konsumieren. Vielmehr ist es, als würde man eine Zeitlang eine Freundin daten.

Diese Form des Angebots kann in Escort-Anzeigen auftauchen: „GF6“ signalisiert, dass die Dame nicht nur für schnelle Befriedigung zu haben ist, sondern einen liebevollen, verschmusten oder romantischen Ansatz bietet. Häufig sind Zungenküsse, gemeinsames Duschen und ein gewisser emotionaler Austausch inklusive. Das Ganze kostet tendenziell mehr als ein nüchterner Service, weil es eine andere Art von Aufwand erfordert und möglicherweise die Grenze zwischen Dienst und echter Intimität verwischt.

Zungenküsse (French Kisses) sind in typischen Prostitutionsangeboten nicht selbstverständlich – manche Sexworkerinnen lehnen das ab, weil es ihnen zu persönlich ist. In der Girlfriend Experience dagegen gehört das bei vielen dazu. Auch das gemeinsame Kuscheln nach dem Sex, Streicheleinheiten, vielleicht ein wenig Plaudern über Alltagsdinge – all das ist Teil des GF6-Pakets. Im Idealfall verlässt der Kunde das Treffen mit dem Gefühl, nicht nur körperliche Erregung bekommen zu haben, sondern auch seelische Wärme.

Freilich ist das alles eine Illusion, eine Rolle, die die Sexworkerin professionell übernimmt. Kunden, die das Buchen, sollten sich dessen bewusst sein. Eine Girlfriend Experience ist kein echter Beziehungsersatz, selbst wenn es sich so anfühlen mag. Viele Dienstleisterinnen sind sehr empathisch und schaffen ein authentisches Gefühl, aber nach dem Termin bleibt es ein Business. Das kann problematisch werden, wenn Kunden sich emotional zu stark involvieren und glauben, da entstehe eine echte Romanze.

Wie bei jedem erotischen Service kann GF6 unterschiedliche Ausprägungen haben. Manche bieten es nur stundenweise an, andere auch als Overnight-Begleitung, wo dann ein gemeinsames Frühstück und sanftes Erwachen dazugehören. Preislich liegt das teils höher, da mehr Zeit und emotionale Energie investiert wird. Wieder andere machen es zu ihrer Spezialität: Sie präsentieren sich als perfekte „Pseudo-Freundin“, mit der man sogar einen Abend in der Öffentlichkeit verbringen kann, bevor man intim wird.

Sicherheit und Safer Sex stehen natürlich auch hier im Vordergrund. Nur weil eine GFE-Situation so vertraut wirkt, sollte man Kondome verwenden und die Basics der STI-Prävention beherzigen. Seriöse Anbieterinnen bestehen darauf, denn sie wollen ihrer Gesundheit keine unnötigen Risiken aussetzen. Das kann am Romantik-Faktor knabbern, bleibt aber nötig.

Soziale Medien und Bewertungsportale spielen eine große Rolle, wenn es um GF6 geht. Kunden tauschen sich aus, wo sie die „beste“ oder „authentischste“ Girlfriend Experience erlebt haben. Kritiker bemängeln, das Ganze führe zu einer Art Industrie des vorgetäuschten Liebeslebens. Andererseits argumentieren Befürworter, es sei ein legales Angebot, das einsamen Menschen Nähe verschafft, die sie sonst vielleicht nicht hätten. Solange beide Seiten klar unterscheiden können zwischen „echten Gefühlen“ und „gebuchter Illusion“, spricht nichts dagegen.

Im privaten Umfeld wird GF6 manchmal auch anders interpretiert, zum Beispiel: „Girlfriend Sex“ als liebevoller, langsamer Geschlechtsverkehr, wie man ihn in einer Partnerschaft pflegt, statt eines schnellen One-Night-Stands. Dann geht es weniger um Kommerz, sondern um das Gefühl von Vertrautheit, von Langsamkeit und intensiver Zärtlichkeit. Wenn jemand in einer Casual-Dating-Plattform schreibt „Suche GF6“, könnte es heißen, dass er eben keine wilde Session mit Bondage und Schlagwerkzeugen will, sondern zärtlichen, kuscheligen Sex wie unter Verliebten.

Wenn du selbst Lust auf diese Art von Zärtlichkeit hast – ob kommerziell oder nicht –, kann es sich lohnen, das offen anzusprechen. Auf Portalen wie Fremdgehen69 kannst du in deinem Profil vermerken, dass du GF6 bevorzugst, also den romantischen, einfühlsamen Aspekt. Vielleicht findest du dort jemanden, der ähnliche Vorstellungen hat. Im Fall einer professionellen Dienstleistung solltest du gezielt nach „Girlfriend Experience“ suchen, um Missverständnisse zu vermeiden.

Letztlich spiegelt GF6 ein menschliches Grundbedürfnis wider: nicht nur Sex als körperlichen Akt zu erleben, sondern emotional eingebettet, mit Wärme und Zuneigung. In einer echten Beziehung entsteht das automatisch, aber in der Sexarbeit lässt sich dies zumindest inszenieren. Manche finden das wunderschön, andere skeptisch. Wichtig ist, dass beide Seiten (Kunde und Dienstleisterin oder zwei private Personen) wissen, was sie erwarten. Dann kann GF6 ein wunderschönes Erlebnis sein, das dem Stress des Alltags entfliehen lässt und ein wenig Herzenswärme bietet – wenn auch auf Zeit.