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Was bedeutet „KV-Spiele“ im erotischen Kontext?

„KV-Spiele“ ist die Abkürzung für „Kaviar-Spiele“ oder „Koprophilie“. Dabei geht es um den Einbezug von Kot (Fäkalien) in sexuelle Handlungen. Diese Praxis zählt zu den extremen Bereichen der BDSM- und Fetischwelt und ist gesellschaftlich stark tabuisiert. In vielen Ländern sind Darstellungen solcher Spiele sogar strafrechtlich relevant (Stichwort „harte Pornografie“). Trotzdem gibt es eine kleine Szene, die sich damit beschäftigt.

Begriffsbestimmung: Kaviar-Spiele Unter „Kaviar“ versteht man im Fetischjargon Kot. Analog dazu gibt es „Gold“ oder „Golden Shower“ für Urin (Urolagnie). KV-Spiele bedeuten also den Kontakt mit oder das Sehen von Exkrementen im erotischen Kontext. Manche empfinden das als extremen Dominanz/Unterwerfungs-Akt, andere als Revolte gegen gesellschaftliche Ekelgrenzen. Häufig wird die Praxis auf Rollenspiel-Ebene betrachtet, z. B. in hartem BDSM, wo ein Sub sich dem Dom gegenüber maximal entwürdigen oder ergeben will.

Warum machen das manche? Viele, die KV-Spiele praktizieren, sagen, es handle sich um den ultimativen Tabubruch. Das Gefühl von totaler Hingabe oder dem Willen, nichts mehr „unantastbar“ zu lassen, kann als extrem erregend empfunden werden. Manche beschreiben, dass sie durch Ekelreize in einen besonderen Kopfrausch kommen, ähnlich wie bei anderen Tabus. Hier muss man betonen: Es ist eine sehr kleine Minderheit, da die meisten Menschen bei Kot starke Abwehrreaktionen zeigen.

Gesundheitsrisiken Kot enthält Bakterien und potenzielle Krankheitserreger. Das Risiko, sich Infektionen einzufangen, ist hoch, besonders wenn man Fäkalien in den Mund oder auf Schleimhäute bekommt. Daher gilt KV als sehr gefährlich, wenn man keinerlei Schutzmaßnahmen trifft. Seriöse BDSM-Communities raten von KV-Spielen ab oder betonen, dass man äußerst vorsichtig sein muss. Zusätzlich sind viele Pornoplattformen international so reguliert, dass Kot-Darstellungen (oder Zoophilie, etc.) verboten sind.

Legalität und Tabu In manchen Ländern gelten KV-Szenen als strafbare Pornografie. Privat darf man das machen, wenn alle Beteiligten einwilligen und volljährig sind, aber das Filmen oder Veröffentlichen kann illegal sein. Viele Hoster schließen solche Inhalte in ihren AGB aus. Gesellschaftlich ist es sehr geächtet. Selbst BDSM-affine Leute sagen oft, KV sei eine Grenze, die sie nicht überschreiten möchten.

In Kontaktanzeigen Selten taucht „KV-Spiele“ in Fetisch-Foren oder Kontaktanzeigen auf. Wenn doch, suchen Leute, die explizit nach Partnern für Koprophilie suchen, z. B. „KV gesucht“ oder „Interessiert an Kaviar“. Das ist höchst nischenhaft. Auch auf BDSM-Portalen kann man es finden, allerdings muss man oft Codewörter benutzen, damit das Profil nicht sofort gelöscht wird. Manche sagen stattdessen „Hard Dirty Games“ oder „Kaviar-Fetisch“. Doch selbst in BDSM-Foren reagieren viele User mit Ablehnung, wenn jemand offen nach KV fragt.

Hygiene und Grenzen Wer sich (trotz aller Gefahren) damit befasst, braucht ein klares Hygienekonzept. Idealerweise wird Nahrungsaufnahme vor solchen Sessions stark kontrolliert, um Krankheiten zu minimieren. Manche Fetischisten beschränken sich auf das Betrachten oder Riechen, ohne direkten Kontakt auf Schleimhäute. Andere wiederum gehen viel weiter, was medizinisch äußerst riskant sein kann. Einvernehmlichkeit ist natürlich unverzichtbar, und Safewords sollte man haben. Nur erfahrene, gut informierte Personen sollten sich darauf einlassen, wenn überhaupt.

Psychologischer Aspekt Einige Therapeuten sehen in KV-Spielen eine Form von extremem Fetisch, der möglicherweise aus frühkindlichen Erfahrungen resultieren kann – Stichwort „anale Phase“ in der Psychologie. Andere bestreiten, dass so etwas immer pathologisch ist. Solange es zwischen Einwilligenden stattfindet und niemand Schaden nimmt, bleibt es eine Privatsache, obwohl sie eben sehr stark tabuisiert ist.

Diskussion in Communities Auf Plattformen wie Fremdgehen69 sind KV-Spiele häufig gar nicht erlaubt oder unterliegen strengen Inhaltsrichtlinien. Manche Foren, die alle Fetischbereiche abdecken, erlauben nur sachliche Diskussionen, keine bildlichen Darstellungen. So versucht man, einerseits Raum für Austausch zu geben, aber extreme oder strafbare Inhalte fernzuhalten.

Abgrenzung zu Scatophilie Manche sagen „Scat“ (engl. Kot) oder „Scat Play“, was im Grunde dasselbe wie KV-Spiele ist. Ein anderes Wort wäre Koprophilie (Liebe zu Kot). Da das Thema stark eklige Assoziationen weckt, halten sich die meisten Nutzer bedeckt, wenn sie es mögen. Es gibt jedoch kleine Zirkel, in denen man offen darüber redet.

Fazit „KV-Spiele“ ist die Bezeichnung für Fetischpraktiken, bei denen Kot eine Rolle spielt (Kaviar-Fetisch). Das ist eine sehr extreme Form von BDSM oder Fetisch, die mit großen Gesundheits- und Akzeptanzproblemen behaftet ist. Die meisten Menschen lehnen es ab; es gilt als eines der letzten großen Tabus. Wer sich dennoch damit befasst, sollte maximale Vorsicht in puncto Hygiene, Einverständnis und rechtlicher Rahmen walten lassen. Innerhalb der BDSM-Szene existiert ein Spruch: „RACK – Risk Aware Consensual Kink“ (Risiken bewusst, Einwilligung). KV-Spiele sind ein Beispiel für sehr hohe Risiken. Daher bleibt es meist eine streng gehütete Nische, in die nur wenige vordringen.