„Ondinismus“ ist ein älterer Begriff für sexuelle Vorliebe, bei der der Fetisch rund um Urin („Natursekt“) im Mittelpunkt steht. In moderner Sprache würde man sagen „Urolagnie“ oder „Wasserspiele“. Da „NS“ üblicherweise in deutschen Anzeigen für „Natursekt“ steht, sieht man manchmal „Ondinismus (NS)“ als Erklärung: Wer Ondinismus praktiziert, empfindet Lust an Urin.
Begriffserklärung Der Name leitet sich teils von „Undine“ (Wassergeist) ab, und teils aus alten medizinischen Schriften, in denen man Sexualvorlieben als „-ismus“ klassifizierte. Ondinismus zählt zur Gruppe der Paraphilien, konkret Urolagnie. Manche Fachliteratur nennt es auch „Ondinismus“ mit d. Man versteht darunter Erregung beim Anblick, Kontakt oder Konsum von Urin.
Zusammenhang mit NS-Fetisch NS (Natursekt) ist in der Szene eine etablierte Kurzform. Ondinismus klingt medizinisch oder altmodisch. Beides meint, dass Urin im Liebesspiel verwendet wird. Das kann das Anpinkeln, Bespritzen, das Einnehmen einer unterwürfigen Rolle (z. B. Golden Shower) oder sogar Trinken von Urin einschließen. Während viele das als eklig empfinden, finden Ondinisten darin einen Reiz.
Ursachen und Motive Warum jemand Ondinismus entwickelt, ist nicht eindeutig geklärt. Manche vermuten, es sei die Lust an Tabubruch und Körperflüssigkeiten, andere betonen den warmen, feuchten Reiz von Urin. Oft mischt sich ein BDSM-Element hinein, wenn eine Person den anderen anpinkelt, um Dominanz zu zeigen. Für den Passiven kann es eine Form der Hingabe sein. Rein anatomisch kann Urin als Steril gelten, aber Infektionsrisiken bestehen dennoch, wenn sich Bakterien im Harntrakt befinden.
Häufigkeit Ondinismus gehört nicht zum Mainstream, aber NS-Foren oder Fetischportale zeigen, dass es zahlreiche Liebhaber gibt. Dort tauschen sie sich über beste Positionen, Hygiene, Vorlieben aus. In Kontaktanzeigen liest man dann Sätze wie „Biete NS, FO, GV“ – was heißt: Natursekt, Oralsex und Geschlechtsverkehr. Wer es dezenter mag, sagt eben „Ondinismus“.
Varianten - Bespritzen: Der Pinkelnde hat die aktive Rolle, der Empfänger genießt das Einnässen. - Trinkspiele: Extremer, da Gesundheitsrisiko höher. Nur bei ausdrücklichem Einvernehmen und mit Bewusstsein für Infektionsgefahren. - BDSM-Integration: Im Dominanz-Sub-Verhältnis kann Ondinismus Teil einer Demütigung sein. - Outdoor-Ondinismus: Manche mögen es, in der Natur oder an öffentlichen Orten Pinkelspiele zu praktizieren (legal gefährlich).
Safer Sex und Hygiene Auch wenn Urin oft als keimarm gilt, können bestimmte Bakterien oder Viren übertragen werden. Wenn jemand an einer Harnwegsinfektion leidet, kann das problematisch sein. Vermeidet Kontakt mit offenen Wunden oder Schleimhäuten. Auch Trinkensollte man mit Vorsicht genießen, da es Magen-Darm-Reizungen hervorrufen kann. Ausreichend Wasser trinken, um den Urin zu verdünnen, kann helfen, den Geruch zu mindern.
Gesetzliche Lage Privater, einvernehmlicher Ondinismus ist nicht verboten. Öffentliches Anpinkeln kann als Erregung öffentlichen Ärgernisses gewertet werden. In Pornografie sind Urin-Szenen teils toleriert, teils eingeschränkt, je nach Plattform und Gesetz. Manche Betreiber stufen NS als harte Pornografie ein und verbieten es, andere erlauben es.
Kommunikation mit dem Partner Wer Ondinismus erkunden will, sollte das Thema vorsichtig ansprechen. Da Urin-Spiele stark tabuisiert sind, könnte der Partner zunächst schockiert reagieren. Offen erklären, was daran reizt und versichern, dass man Respekt vor Grenzen hat. Man kann vorschlagen, es in der Dusche zu probieren, um Sauberkeit zu wahren. Oder man vereinbart, nur mit warmem Wasser zu starten, um ein Gefühl zu simulieren. Ein langsames Herantasten ist ratsamer als ein abruptes „Ich pinkel dich jetzt an!“.
In Foren oder Kontaktbörsen Ondinismus taucht meist als Stichwort auf, wenn man explizit NS-Kontakte sucht. Auf Plattformen wie Fremdgehen69 kann man in Profilen angeben, ob man Natursekt-Fantasien ausleben möchte. Man könnte es diplomatischer formulieren („Stehe auf Wasserspiele“) oder direkt „Suche NS-Liebhaber“. Ob man das Wort „Ondinismus“ verwendet, ist Geschmacksache – manche kennen es, andere nicht.
Psychohygiene Wie bei jedem Fetisch sollte man reflektieren, ob das Bedürfnis überhandnimmt oder ins Krankhafte abdriftet. Normalerweise ist es einfach eine von vielen sexuellen Präferenzen. Wenn beide Partner sich damit wohlfühlen, kann Ondinismus eine Bereicherung sein. Falls Scham- und Ekelgefühle stark sind, sollte man klären, ob die Neigung in Fantasieform bleibt oder man wirklich Realspiele will. Druck ausüben, damit der Partner mitmacht, ist kontraproduktiv.
Fazit „Ondinismus (NS)“ ist die veraltete oder medizinisch klingende Bezeichnung für Urolagnie, also den Lustgewinn aus Urin-Spielen. Im Alltag sprechen viele lieber von Natursekt oder Golden Shower. Die Praktik besteht meist im Anpinkeln, Empfangen oder Trinken von Urin, was starke Tabus berührt. Wer’s mag, sollte offen kommunizieren, auf Hygiene achten und sicherstellen, dass alle Beteiligten freiwillig mitspielen. Eine Nische bleibt es allemal, doch innerhalb der Fetischwelt ist Ondinismus ein bekannter Begriff, der das Spektrum menschlicher Sexualität einmal mehr erweitert.