Wenn du in Erotikforen oder Kontaktanzeigen über „GB“ stolperst, ist meist „Gang Bang“ gemeint. Darunter versteht man eine sexuelle Konstellation, in der mehrere Personen – oft Männer – gleichzeitig oder schnell hintereinander mit einer einzelnen Person (häufig einer Frau) Sex haben. Ein typisches Beispiel ist: Eine Frau hat Geschlechtsverkehr mit mehreren Männern nacheinander, während die anderen zuschauen oder warten. „GB“ taucht ebenso in Pornokategorien auf, wo Gang-Bang-Szenen relativ beliebt sind.
Wichtig dabei ist, Gang Bang vom Begriff „Gruppensex“ abzugrenzen. Gruppensex bedeutet meist, dass alle Beteiligten gleichzeitig miteinander interagieren. Bei einem Gang Bang hingegen konzentriert sich die Aktion in der Regel auf eine einzelne Person, die nacheinander (oder gleichzeitig, aber fokussiert) von den anderen penetriert wird. Manchmal gibt es Mischformen, doch die Hauptidee von GB ist: Viele richten ihre Aufmerksamkeit auf eine Person, die sozusagen das Zentrum des sexuellen Geschehens ist.
In der Praxis kann das sehr unterschiedlich aussehen. Manche Gang Bangs finden in Swingerclubs statt, wo sich vorher ein Paar anmeldet und die Frau Lust hat, mehrere Männer zu empfangen. Andere Szenarien erfolgen in privatem Kreis, wenn eine Person – Frau oder Mann – Fantasien hat, von mehreren bedient zu werden. Auch in der BDSM-Welt gibt es Gang-Bang-Elemente, bei denen die devot eingestellte Person sich freiwillig und kontrolliert „ausliefert“.
Kritiker sehen im Gang Bang ein Risiko hinsichtlich Druck und Konsens. Denn wenn eine Person von vielen umringt ist, sollte gewährleistet sein, dass alles einvernehmlich bleibt. Daher ist Kommunikation im Vorfeld das A und O. Man klärt: Wie viele Beteiligte soll es geben? Wer darf sich wie beteiligen (Küssen, Penetration vaginal oder anal, Oralsex)? Welches Safeword existiert für den Fall, dass es zu viel wird? Auch der Punkt Safer Sex ist essenziell: Werden Kondome genutzt? Wie wird geprüft, ob alle Beteiligten gesund sind?
Für manche ist ein Gang Bang ein Reiz, weil es das Gefühl vermittelt, von vielen begehrt und verwöhnt zu werden – oder umgekehrt, manche Männer stellen sich vor, eine Frau mit Kumpels „zu teilen“. Andere sehen es als Tabubruch, ein extremes Szenario, das man nur in der Fantasie oder im Porno erleben möchte. Wer es real ausprobieren will, sollte sich bewusst sein, dass so etwas Organisation erfordert: Man muss genug vertrauenswürdige Partner finden, die sich alle gut verstehen und einig sind über Grenzen und Hygieneregeln.
In Pornos wirken Gang Bangs oftmals sehr extrem und manchmal sogar gewalttätig, wobei man dort natürlich nicht weiß, wie viel Regie dahintersteckt. In echter Praxis muss ein Gang Bang nicht aggressiv sein. Es kann durchaus liebevoll oder spielerisch ablaufen, sofern alle das möchten. Man könnte das Setting romantisch gestalten oder einfach als lustvolle Herausforderung sehen. Entscheidend ist, dass niemand gegen seinen Willen übergangen wird.
In Kontaktanzeigen taucht „GB“ häufig auf, wenn etwa eine Frau gezielt nach mehreren Männern sucht, oder ein Paar schreibt: „Sie wünscht sich einen Gang Bang mit x Männern, wer hat Interesse?“ Solche Anzeigen kann man z. B. in Swingerforen oder Fetisch-Plattformen finden. Manchmal legen Paare fest, dass zum Beispiel 3, 4 oder mehr Herren erwünscht sind, teils mit Fotos und Beschreibung. Dann muss man sich bewerben, Vertrauen aufbauen und einen Termin finden. Damit alles reibungslos verläuft, sind klare Absprachen sehr wichtig – welche Praktiken sind okay, wie lange soll es dauern, wer bringt Kondome mit, usw.
Ein großes Thema ist natürlich die emotionale Seite. Eine Gang-Bang-Situation kann sehr überwältigend sein, selbst wenn die Person es sich wünscht. Daher sollten Partner, die so etwas gemeinsam ausprobieren, im Nachhinein darüber sprechen, wie sie sich gefühlt haben. Manchmal tauchen Eifersucht oder Selbstzweifel auf, obwohl man glaubte, man sei damit cool. Aftercare und offenes Feedback sind also genauso wichtig wie bei anderen intensiven Sexualpraktiken.
Wer neugierig ist, kann sich in entsprechenden Communitys informieren. Auf Plattformen wie Fremdgehen69 treffen sich Leute mit den unterschiedlichsten Vorlieben, darunter sicher auch solche, die Gang-Bang-Fantasien hegen oder schon Erfahrungen damit gemacht haben. Dort kann man Tipps einholen, Mitstreiter finden oder einfach erst mal darüber quatschen, ob es wirklich das Richtige für einen ist.
Ein weiterer Punkt: Man unterscheidet gelegentlich zwischen „GB“ und „GB-Bukkake“. Bukkake bezieht sich auf multiple Ejakulationen auf eine Person, vor allem ins Gesicht oder auf den Körper. Während ein Gang Bang üblicherweise Penetration beinhaltet, kann Bukkake sich auf das Bespritzen ohne zwingenden Geschlechtsverkehr konzentrieren. Das sind Feinheiten, die man kennen sollte, falls man eine bestimmte Vorstellung hat.
Fazit: „GB“ steht für Gang Bang, eine Praktik, bei der viele Menschen Sex mit einer Person haben. Ob man das anregend oder abschreckend findet, ist Geschmackssache. Wichtig ist, dass alles einvernehmlich, organisiert und hygienisch abläuft. Für manche Paare oder Einzelpersonen kann ein Gang Bang ein intensives Erlebnis sein, wenn alle Beteiligten die Rollen und Regeln respektieren. Andere genießen die Fantasie lieber im Kopf oder im Film. Wer sich in der echten Welt drauf einlässt, sollte sich Zeit nehmen, die richtigen Partner zu finden und klare Absprachen zu treffen. Dann kann „GB“ ein aufregendes Abenteuer sein, ohne dass jemand zu Schaden kommt.